Fette Beute

Kristiansund ist nicht wirklich eine Schönheit, aber perfekt geeignet, um Vorräte und Tanks wieder aufzufüllen und einen Regentag in Flying Fishs Grundreinigung zu investieren. Denn Freunde aus Hamburg sind in ihrem Ferienhaus nahe Trondheim angekommen und wollen uns an Bord besuchen. So tingeln wir bei der Weiterfahrt diesmal nicht die nordwestlichsten, seewärtigen Mini-Inseln und -Örtchen entlang, sondern nehmen die innen gelegene „fast lane“ südlich von Smøla und Hitra. Die ist zwar weniger spannend, aber dafür kürzer und hat außerdem den Vorteil, dass es kaum Wellen gibt und die Segel auch beim aktuell leichten Wind recht stabil stehen. Nur hin und wieder, wenn die Bugwellen der Fähren und Frachter uns erreichen, fallen sie kurz ein. Es läuft so gut, dass wir einen möglichen Ankerplatz nach dem anderen links und rechts liegen lassen und uns vom Blister und meist unter Autopilot die ganzen 48 Seemeilen bis nach Sundan ziehen lassen. Als großer roter Punkt im blauen Wasser.

Am nächsten Mittag steigen Elke, Johannes und Eric zu. Die beiden Erwachsenen waren in Kiel schonmal an Bord, für Johannes jedoch ist es die erste Segelerfahrung überhaupt. Er kann sich direkt auf Amwindkurs an der Pinne ausprobieren und macht seine Sache trotz böigen Windes und Krängung ganz schön entspannt und gut. Doch seine eigentliche Kernkompetenz, die bereits im Blog von 2015/16 Erwähnung fand, liegt schon seit vielen Jahren woanders: bei der Angelfischerei. Mehrmals fahren er und Heiko an den zwei gemeinsamen Tagen mit dem Dinghi raus, checken vorher die Seekarte nach geeigneten Spots und sorgen zuverlässig dafür, dass unsere Mahlzeiten nicht vegetarisch ausfallen: erster Dorsch von Johannes (54 cm), zweiter von Heiko (67 cm), dann wieder Johannes (74 cm). Heiko schreibt direkt „Maßband“ auf seine kilometerlange Shoppingliste. Mittlere Makrelen und Pollacks allerdings werden gar nicht erst vermessen, sondern einfach filetiert und mit zubereitet. So gibt es knusprig panierten Fisch, Fisch im Bierteig und Fisch vom Grill satt und dazu jede Menge Angeltipps.

Leider waren dicke Fische nicht der einzige Fang dieser geselligen Zeit, schon seit drei Tagen plagen wir uns mit einer noch dickeren Erkältung, hängen in Lysøysund herum, futtern uns durch die Bordapotheke und warten, dass es besser wird. Doch bisher bleibt es ziemlich ätzend und so haben wir auch heute – entgegen unserer Planung von gestern – nicht abgelegt. Wir hoffen, dass wir bald wieder in den Abenteuer-Modus wechseln und Neues berichten können.

Thomas
August 9th, 2022 at 9:15 am

Immer wieder eine Freude euch zu lesen und euch über eure Fotos zu folgen. Liebe Grüße, mittlerweile aus Münster.

Heiko
August 9th, 2022 at 10:09 pm

Liebe Grüsse nach Münster!

Silke
August 9th, 2022 at 12:20 am

Liebes Brüderlein…bin soo stolz auf deinen Fischfang!!! Gute Besserung euch beiden!!!

Heiko
August 9th, 2022 at 10:09 pm

Heike liegt mit ihrem Pollack leider immer noch weit vorn…

Ludger
August 8th, 2022 at 10:28 pm

Gute Besserung, auf das bald wieder der rote Punkt im großen Blau segelt…LG, Ludger

Heike
August 9th, 2022 at 10:09 pm

Danke, wir halten uns ran!

Peter
August 8th, 2022 at 6:59 pm

Liebe Heike, manchmal ist es ganz gut ohne Abenteuer. Deine Posts und die wunderbaren Bilder machen auch so Spaß. Danke dafür! Eure Reise macht echt Lust auf Segeln – kann man das in unserem biblischen Alter noch lernen? Viel Spaß wünschen Euch Angie und Peter

Heike
August 9th, 2022 at 10:06 pm

Lieber Peter, ich glaube, wer so Rad fährt wie ihr, kann alles noch lernen 😉.

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