
Es herbstelt in Norwegen, blauen Himmel haben wir zuletzt vor einer Woche gesehen, von Senja nach Andenes segelnd. Seit wir den hübschen Ort mit dem markanten Leuchtturm verlassen haben, ist unser Outdoor-Leben farbloser geworden, das Zauberlicht macht Pause. Zugleich wurden sich die Vorhersagen zunehmend einig, dass aus dem östlichen Wind (gut für uns!) erst Flaute, dann Gegen- und Starkwind werden würde und schließlich für längere Zeit Sturm mit Regen – beides setzte pünktlich heute ein. So galt es die verbleibenden nutzbaren Tage zu nutzen und rechtzeitig einen Ort zu erreichen, an dem das Schiff sicher ist und es sich eine Weile aushalten lässt. Dieser Ort ist Stamsund an der Südküste der Lofoten-Insel Vestvågøya und – Spoileralarm! – wir sind am Samstag gut hier angekommen, zudem liegt Flying Fish genau an dem windgeschützten Steg, den wir uns im Vorfeld ausgeguckt hatten. Obwohl die letzte Etappe hierher vergleichsweise kurz war, ging es schon früh am Morgen los in Laukvik, denn nur in der Zeit ab 3 Stunden nach Hochwasser setzt die Strömung Gimsøystraumen in der engen Durchfahrt zwischen den Inseln südwärts, mit über 10 Knoten wurden wir hindurchgespült.
Vorteil der Bettflucht-Strom-Kombi: Nach der Ankunft war noch genug Tag übrig für eine Gratwanderung im wahrsten Sinne des Wortes: die schwarz kategorisierte Steinetinden-Rundtour über mehrere Gipfel bis 509 Meter Höhe, die zu den spektakulärsten der Lofoten zählen soll. Wir fanden sie tatsächlich großartig, anstrengend und herausfordernd mit viel Kletterei, bloß hat der Nebel die im Guidebook angekündigten „fantastischen Ausblicke“ von ganz oben ein wenig ruiniert, so dass letztlich der sportliche Aspekt im Vordergrund stand.
Ähnlich verhielt es sich schon zwei Tage zuvor auf der 15 Kilometer langen Dronningruta, Königin Sonjas liebster Wanderung auf den Vesterålen. Sie führte uns von Stø über einen Höhenweg zum leicht morbid anmutenden Örtchen Nyksund und an der Küste entlang zurück. Auch hier ließen sich die Abgründe nur erahnen. Dennoch: Was wir von der Runde sehen konnten, war toll, die Königin hat einen feinen Geschmack! Während wandern im Nebel also ganz gut funktioniert, geht eines ohne Sicht gar nicht: Whalewatching. So haben wir auf dem Weg von Andenes nach Stø die weite Nordwest-Schleife zum nahrungsreichen Rand des Festlandsockels umsonst gedreht. Denn statt Pott-, Buckel- oder Schwertwalen erwarteten uns auch dort draußen nur wabernde Nebelschwaden. Wenn man durch diese ausreichend konzentriert hindurch zu starren versucht, beginnt man zwar irgendwann, Blas und Fluken zu halluzinieren, doch spannend oder fotogen ist das nicht. So nehmt diesmal unsere weißlichen Wanderbilder! Wir lesen derweil mal ein Buch und schauen, wann der Regen nachlässt und sich die obere Lofotenhälfte wieder sehen lässt.
Hallo ihr Lieben,
Ihr habt dich sehr schöne Wale fotografiert, alles dabei, süße Brückenleuchttürme, Pubs mit eigenem Anleger und wunderbare Seehunde oben in den Bergen. Müsste der Heiko eigentlich auch die Ankerkette von oben schleppen?
Will dem wunderbaren Mann mal hier besonders loben, die Dame trägt ihr Handtäschchen und der Galan den schweren Rucksack! Chapeau 👍
LG und noch viele schöne Tage und Ereignisse für Euch
LG Carsten
Manchmal ist es besser NICHT in die Abgründe dieser Welt zu blicken 😳 Liebe Grüße aus Duisburg, Ludger
Hey ihr Abenteurer,
Wieder ein schöner Bericht! Schwindelfrei müsste man sein… seufz, aber 500 Höhenmeter liegen außerhalb unserer (meiner) Spezifikation.🤭
Auf jeden Fall macht ihr eine gute Modelfigur für Outdoor Klamotten 🤣💜😊💙
Wie schade, dass das Wetter nicht mitspielt. Man ahnt bei den Fotos, wie schön es bei Sonnenschein sein könnte. Wenn wir alle ordentlich pusten, können wir euch vielleicht etwas von dem momentanen Hochsommerwetter in Deutschland schicken 😉.
Liebe Grüße, Svenja
Schade, dass es mit den Walen nicht geklappt hat. Wünschen bestes Wetter für die weiteren Ziele auf den Lofoten. Bei den Gratwanderungen hätte ich gepasst, da nicht schwindelfrei. Lbgr hup
Bei den Gratwanderungen hätte ich manchmal auch gern gepasst, aber Umkehren ist irgendwie dann auch keine Option…