Direkt unter der Plicht, hinter dem Niedergang von Flying Fish, befindet sich in zentraler Lage der Motorraum. Er ist von drei Seiten aus gut zugänglich, durch mehrere gedämmte Öffnungen. Die lassen wir bisher – außer während der nötigsten Wartungsarbeiten – am liebsten einfach zu und gehen davon aus, dass dahinter alles in Ordnung ist. Dieses Verhalten wollten wir nun, da der Aufbruch gen Karibik näher rückt, dringend ändern. Der rätselhafte und etwas unheimliche Fish-Motor soll endlich unser Freund werden und so haben wir gestern am Motorkunde-Seminar bei Sailing Island in Möchengladbach teilgenommen.
Bei der Anmeldung hatten wir leichte Bedenken, da deren Schulungsmotor ein Volvo Penta ist und wir einen alten Perkins haben, doch die erwiesen sich als völlig unbegründet: der Aufbau verschiedener Fabrikate und Modelle unterscheidet sich nicht wesentlich, so ließ sich alles prima übertragen (zumal wir in unserem Motorraum noch ein großes Foto-Shooting veranstaltet und die Bilder auf dem Tablet-PC dabei hatten). Seminarleiter Markus Seebich erklärte uns zunächst die Basics, wie und warum ein Dieselmotor überhaupt funktioniert. Oft gehörte Schlagworte wie Kompressionszündung, Einspritzdüse, Glühkerze und Nockenwelle füllten sich nach und nach mit Inhalt und Sinn. Und genau wie wir gehofft hatten: bei der Besprechung der einzelnen Komponenten ging es nicht nur um deren Funktion, sondern immer auch um möglichen Verschleiß oder Defekte, wie man sie erkennt und im Idealfall fix behebt. Einige Arbeiten konnten wir im Praxisteil des Seminars direkt ausprobieren, nahmen Kraftstoffpumpen auseinander und bauten sie wieder zusammen, lernten das Ventilspiel einzustellen, die Zündung kurzzuschließen, sämtliche Filter und den Impeller zu wechseln und vieles mehr.
Fazit: der Schulungstag hat uns gewaltig nach vorne gebracht, auf viele Eventualitäten können wir uns jetzt in Ruhe vorbereiten und auch bezüglich der mitzunehmenden Ersatzteile haben wir neue Ideen. Herr Perkins wird vielleicht nicht gleich unser allerbester Freund, aber wir werden uns ihm in Zukunft deutlich angstfreier und verständnisvoller nähern als bisher, freuen uns sogar auf die nächste Begegnung. Wahrscheinlich bieten wir dann das „Du“ an und spendieren ein paar Liter frisches Motoröl.
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