Nicht mehr ganz dicht…

Blog 150219_B02_oriDie erste Flying Fish-Arbeitsphase des Jahres in Stavoren liegt hinter uns, eine Woche Karnevalsflucht. Statt des Hotels fungierte dieses Mal die sehr empfehlenswerte Ferienwohnung „Lyts Palma“ in Hemelum als unsere Schlaf-, Ess- und Dusch-Stätte, als Farben- und Materiallager sowie als gemütlich-warmer Ort der Geselligkeit – denn fünf Tage lang wohnten Gerlinde und Ludger von der „Pharos“ mit uns dort und das war ein großer Spaß und schöner Ausgleich zu der Plackerei tagsüber.

Blog 150219_B03_oriPraktisch außerdem an einer Bootseigner-WG: man kann an den Abenden von Katastrophentagen sofort sein Elend ausspeichern und teilen! Für uns war das gleich am Samstag gründlich der Fall, da hatten wir uns mit der letzten wirklichen Schmutz-Baustelle befasst, der Entrostung unter der Pantry. Eine sehr vernünftige Entscheidung, wie sich schnell herausstellte. Dass dort Rost sein würde, war völlig klar, die Wasserinstallation tropfte an allen möglichen Stellen, als wir das Schiff übernahmen. Wie schlimm es wirklich ist, konnten wir feststellen, nachdem der Bereich weiträumig freigelegt war und Heiko mit dem Lufthammer und mittlerem Krafteinsatz die Außenhaut von Flying Fish durchnagelte. Nun haben wir also ein gigantisches Sieb. Klingt lustig, ist es aber nicht. Werft-Chef Heijsman empfahl uns, auch noch die Holzverkleidungen aus den angrenzenden Stauräumen herauszusägen und dort ebenfalls mit dem Lufthammer „nachzusehen“, auch dies erwies sich als klug. Nun liegt die ganz schön große Schadstelle komplett offen und wartet darauf, aus dem Rumpf heraus geflext und mit frischem Stahl wieder zugeschweißt zu werden. Wir haben die Werft beauftragt, das löchrige Stück für uns aufzubewahren, vielleicht kann man wenigstens noch eine Skulptur für’s Wohnzimmer daraus machen…

Mal abgesehen von dem frustrierenden Rost-Rückschlag, der uns schon eine Menge ausgemacht hat, sind wir an vielen Stellen auch deutlich vorangekommen: das Grenz- und Kurzwellenfunkgerät ist fast fertig eingebaut, fehlt nur noch die Antenne mit der entsprechenden Decksdurchführung zum Glück. Die Stauräume im Salon haben jetzt eine Belüftung und der neue Ausbau der Pantry ist nach aufwändiger Schablonenfertigung fix und fertig vorbereitet, die Einzelteile durften schon zum Beizen und Lackieren mit nach Köln. Ein Weg für die neue Gasleitung von der Backskiste am Heck durch Bilge und Motorraum ist gefunden. Und auch den Gasherd haben wir schon probeweise platziert, um die Aufhängung für die Halbkardanik vorbereiten zu können. Die Lichtmaschine ist ausgebaut und wird demnächst überprüft. Wir wissen, wie wir unseren Windgenerator anbringen werden und haben entsprechende Teile bestellt. Und auch in der Kosmetikabteilung ging es voran: die Holzdecke in Salon und Vorschiff ist angeschliffen und kann irgendwann lackiert werden. Der Preis für all das sind wie immer blutende Finger, Beulen am Kopf, schmerzende Knie und Rücken. Aber auch ein richtig gutes, zufriedenes Gefühl, wenn wir wieder ein Häkchen an irgendeine Baustelle machen konnten.

 

 

Anfang März geht es wohl das nächste Mal gen Holland, bis dahin sind hoffentlich die Schweißarbeiten fertig und wir können uns an den Wiederaufbau des zerhackten Salons machen. Und uns unserem geschätzten Herrn Perkins ein Stück weiter annähern – am Wochenende steht das Motor-Seminar an, da bekommen wir hoffentlich noch ein wenig Rüstzeug an die Hand, das über Öl- und Impellerwechsel hinausgeht.

ute schlott
Februar 27th, 2015 at 5:14 pm

Hallo Ihr Heik’s!
Ihr seid schon weiter als wir mit unseren Blauwasserträumen. Chapeau zu Eurer Zielstrebigkeit! Wir werden Euch via Internet „verfolgen“ und lassen uns weiter motivieren, auch unseren zeitweiligen Ausstieg voranzutreiben. Ähnliche Bilder und Refit-Erfahrungen findet ihr auf unserer homepage syauriga.jimdo.com . Der Nadelentroster und die Festo-Schleifmaschine waren unsere besten Freunde für gut 7 Monate… noch sind wir nicht ganz fertig: heute morgen erst eine nagelneu geschweißte Rettungsinselhalterung abgeholt. UKW-Funke wird noch mit DSC aufgerüstet und wir sind auf der Suche nach einer gebrauchten, allerdings nicht allzugroßen Kurzwellenanlage. Aber das kommt alles mit der Zeit. Diesen Sommer können wir „nur“ 4 Wochen Urlaub nehmen und werden jetzt die Südostküste Englands erkunden. Daher war Eurer Fahrtenbericht besonders interessant – danke noch mal!
Ich wünsche Euch weiterhin so viel Elan und Schaffensfreude, lasst Euch von der Grippe nicht erwischen und wer weiß: vielleicht trifft man sich mal in einem Hafen. Für Erfahrungsaustausch in technischen Dingen sind wir – falls gewünscht – immer zu haben.
Beste Grüße von den „Fuhrmann“-Passagieren 😉

ludger
Februar 19th, 2015 at 9:41 pm

Die Heiks sind wirklich tapfer! Trotz der perforierten Bordwand blieben sie gelassen, spülten kurz mit rotem Wein nach und weiter ging´s zur nächsten Baustelle – echte Blauwassersegler! Mir macht eine schlappe Ankerwinsch schon Magengrummeln – eben nur Ijsselmeer Fahrer. Es waren gesellige und abwechslungsreiche Tage, gerne immer wieder. Liebe Grüße aus Duisburg und nochmal herzlichen Dank für die „Überführung“ unserer Ankerwinsch. Gerlinde und Ludger

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