Unaufhaltsam kommen wir näher, haben weiterhin jeden Krümel Wind genutzt. Mit Beate und Reiner ging es am Montag von Scheveningen nach Amsterdam, wie so oft in den letzten Wochen musste leider der Motor mitlaufen, es wehte arg schwach. Aber so wissen wir wenigstens, dass unser Herr Perkins definitiv kuriert ist und wir alle Probleme ausgemerzt haben. Der Dieselkreislauf dicht, der Tank samt Treibstoff sauber, was will man mehr?! Blöd nur, dass mittlerweile wieder so viel Bewuchs am Unterwasserschiff ist, dass uns dennoch locker ein, zwei Knoten Geschwindigkeit fehlen. Vor der Abfahrt auf den Azoren waren wir zuletzt mit dem Spachtel im Wasser, danach konnten wir uns wegen der Temperatur und / oder dem Grad der Hafenverschmutzung nicht mehr dazu überwinden und auch all unsere Gäste waren sehr unwillig und mochten Flying Fish partout nicht von unten sehen. Unsere letzte, zugegebenermaßen etwas naive Hoffnung, die in Salzwasser entstandene Algenschicht würde sich nach dem Schleusen in Ijmuiden im Süßwasser angeekelt abwenden und freiwillig den Schiffsrumpf auf Nimmerwiedersehen verlassen, hat sich leider nicht erfüllt. Dennoch kamen wir rechtzeitig und bei Tageslicht an, konnten am Dienstag entspannt Reiners Geburtstag bei perfektem Wetter in Amsterdam verbringen. Fast schon eine kleine Tradition, den vorherigen hatten wir gemeinsam in Lissabon gefeiert, unfassbar, was wir in dem einen Jahr alles erleben durften…
Wie immer bei Sonnenschein war Amsterdam lebendig und unwiderstehlich, so schön, dass wir uns nicht mal überwinden konnten, in eines der vielen interessanten Museen zu gehen. Lieber einfach schlendern, sich treiben lassen, quatschen und Leute beobachten. Gestern dann, nachdem die Balous sich verabschiedet hatten, die Fahrt ins Markermeer: es ist immer wieder spannend, sich das Fahrwasser mit all den Frachtern, Fähren und Touri-Ausflugsbooten zu teilen, wir sind in ziemlich vielen Urlaubsfilmen Nebendarsteller. Nun ist Flying Fish in Enkhuizen fest und als letzter zu querender Ozean bleibt das Ijsselmeer. Ein irres Gefühl, fast 11.000 Seemeilen liegen hinter und zwölf vor uns. Dennoch bleibt es spannend um unsere Heimkehr, das Wetter ist mehr als kapriziös: waren gestern noch Sturzregen und satte sechs Beaufort aus Nord (also genau gegenan) vorhergesagt, hatte sich bis heute früh die Windstärke auf vier bis fünf Beaufort reduziert, aktuell ist von drei bis vier aus Ost die Rede und zwar ohne Regen. Schade, dass man nicht irgendwann „stopp“ sagen kann oder auf „jetzt buchen“ klicken. Der Plan ist jedenfalls nach wie vor, am Samstag um circa 15 Uhr durch die Johan-Friso-Sluis zu fahren und dann auf schnellstem Wege nach Warns in den Hafen. Vrijheid, wir kommen!
Ahoi Ihr Zwei!
Ihr habt es geschafft – Hammer!! 🙂
Wir hatten tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, euch morgen (mit wie vielen anderen wohl?) persönlich in Empfang zu nehmen. Aber Jörg liegt leider mit einer Grippe flach.:-(
Aber seid versichert, dass wir bei eurer Ankunft in Gedanken mit am Steg stehen!!!
Wir wünschen euch eine wunderschöne, letzte Etappe!
Kann mich den Vor-Schreibern nur anschliessen. Welcome home. Schreibt doch einfach weiter über eure Rückkehr in den Kölner Stadtalltag (und/oder Berufs- und Familienleben). Wir haben uns alle so dran gewöhnt……
wie schade und schön zugleich. Schade, weil es schön war regelmässig in die Geschichten aus fernen Ländern einzutauchen. und schön das ihr heil zurück seit….
Ich weiß ja noch nicht, ob ich mich freuen soll, Euch in Köln wieder zu sehen oder ob ich es bedauern soll, weil ich Euren Blog so gerne verfolgt habe. Es war so schön, Euch auf Eurer Reise in Gedanken zu begleiten.
Ich wünsche Euch auf jeden Fall ein schönes Ankommen und einen guten Start zurück in die Normalität. Ich kann Euch versprechen, das ist genau so spannend wie das losfahren.
Schön, das Ihr wohlbehalten und heile zurück seid!
Peter
Liebe Heiks,
Eure Reise geht dem Ende entgegen und Wehmut umflattert den Schreibtisch, da kommt mir der alte Rio Reiser in den Sinn:
…
Sonnenblumen und Löwenzahn
hab ich lang nicht gesehn.
Nur die Wellen des Ozean
und so viel ist geschehn.
Wie viele Himmel und wie viele Länder
ist es wohl her
seit wir draußen sind auf dem Meer?
Sing ein Lied für den Ozean,
sing ein Lied übers Meer.
…
Der letzte Blogbeitrag von unterwegs und – das war´s. 16 Monate kann man schon ernsthaft Langfahrt nennen. Der Alltag wird Euch wieder in den 4-5 Tage Warten Modus zwängen.
Ich verabschiede mich mit herzlichen Grüßen vom Schreibtisch, nicht von Euch aber vom Blog, den zu lesen und zu begleiten mir zunehmend Spaß bereitet hat. Danke für die vielen tollen Berichte und Fotos, alles Gute für den letzten großen „Sprung“ übers Meer und für den Wiedereinstieg ins bürgerliche Leben, ganz ohne Wind und Wetterberichte, Perkins und Fish.
Letzte Grüße vom Schreibtisch, Ludger
Hallo ihr Lieben
Immer wieder superschön von euch zu lesen! Ich wünsche euch Traumwind und sonne für die letzte Meer- Überquerung der Reise vor dem Heimathafen
Hallo Ihr beiden, können leider nicht zum Empfang tröten und die Willkommen Fahnen schwenken, wünschen Euch aber ein super herzlich „Schön, dass Ihr da seid“. VG aus Warns/Mönchengladbach. Melanie und Thomas von der Sunflower