Lichtblick

Zu den Tagen, die wir seit einiger Zeit ganz besonders schätzen, gehören Monatserste. Nicht nur, weil ihnen so was positiv-neuanfangmäßig-hoffnungsvolles anhaftet, sondern vor allem wegen der Tafel Romy Lieblingsschokolade, die wir dann aus der kühlen Bilge hervorholen und verzehren dürfen. Für jeden der 17 Monate unserer Reise haben uns Petra und Eric eine davon mitgegeben und niemals wird die jeweils fällige Tafel den Monatszweiten erleben, dafür trägt Heiko gewissenhaft Sorge (einzige Nachlässigkeit unserer lieben Freunde: sie haben in den AGB nichts zur Aufteilung notiert!). Doch das ist noch nicht alles, denn weiterhin befindet sich an Bord ein Carepaket voller Überraschungen von Barbara und Tobias. Im Juni gab es leckere Mon Chéri  und heute einen selbstgezeichneten Robotercartoon, der uns schon den ganzen Tag immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert und daher unbedingt unser Blogbild sein muss. So gut geht es uns an Monatsersten!

 

 

Und heute gab es als Bonus sogar noch unser langersehntes Vetus-Ersatzteil on top. Das hat wirklich Nerven gekostet, denn seit mittlerweile einer Woche werden wir von einem Tag zum nächsten hingehalten und irgendwann gibt es einfach keinen Grund mehr zu glauben, dass das Ding wirklich existiert und geliefert wird. So ein Prozedere ist viel schlimmer, als direkt gesagt zu bekommen: dauert mindestens eine Woche, ist nichts dran zu ändern, macht Euch eine gute Zeit. Der Einbau hat dann leider auch nicht so reibungslos funktioniert wie angekündigt. Angeblich hat Vetus die Außendurchmesser geändert, so dass das Rohr ein wenig zu dick ist und die Durchführungen am Schiff entsprechend vergrößert werden mussten (was natürlich viel Arbeit ist und uns einen weiteren Tag auf dem Trockenen beschert hat). Auf jeden Fall ist es jetzt samt Welle und Propeller montiert und der Motor fertig ausgerichtet. Wir sind heute extra nicht vom Gelände gewichen, damit bloß der Mechaniker auf keine blöden Fluchtgedanken kommt. Morgen Vormittag wird Flying Fish angehoben, um das Ruderblatt wieder einbauen zu können, dann geht es direkt ins Wasser. Klingt erstmal super, aber wir trauen uns gar nicht, allzu euphorisch zu sein. Nach all dem Pech der letzten Wochen halten wir es durchaus für möglich, dass über Nacht der Kran kaputt geht, der Fluss final trockenfällt oder – sofern dem Kran nichts zustößt und das Wasser bleibt – an einer entscheidenden Stelle die Dichtmasse vergessen wurde und wir in Sichtweite des Boatyard direkt sinken wie ein Stein. Drückt uns die Daumen, dass alles gut geht!

 

Ludger
Juli 3rd, 2015 at 4:26 pm

In der Tat, sieht alles gut aus und weiter gehts. Alles Gute, ich freue mich auf Eure weiteren Berichte. Wir hatten gestern übrigens einen karibischen Segeltag von Texel bis in die Vrijheid bei 4-5 aus der richtigen Richtung (gut, einigen wars zu hoch und kreuzen ist ganz offensichtlich unmodern, die schrotten lieber über die Zeit ihre Maschine, die wissen nur noch nicht, dass die Welle im Rohr… 🙂 ) warmer Wind, moderate Tidenzeit (06:15 h), keine Wolke. So gehts ab jetzt auch für Euch weiter – versprochen.
Grüße vom Schreibtisch
Ludger

Armin & Birgit
Juli 2nd, 2015 at 11:19 pm

Liebe Heiks,
Wie versprochen melden wir uns ab jetzt in Eurem Blog und nicht mehr nur via email. Damit auch viele Grüße an die Segler hier im Blog.
Unsere kleine Pharao liegt wieder im Heimathafen in Breskens, nachdem wir mit der Rücktour von der Isle of Wight leichtes Spiel hatten.
Ob nun gezwungenermaßen oder nicht, Ihr seid immer noch im Mekka der Segler, und wir beneiden Euch um die Erlebnisse rund um die Regatta dort. Uns hat stattdessen der Arbeitsalltag wieder.
Wie Holger bereits sagte, die Reparatur sieht wirklich gut aus, und ich hoffe Ihr seid bereits wieder im Wasser. Kap Finisterre ruft!
Wir wünschen Euch den besten nördlichen Wind!

Armin und Birgit von der Pharao

Sven
Juli 2nd, 2015 at 12:52 pm

Nun, es ist ja wohl das Natürlichste von der Welt, dass ein fliegender Fisch auch mal das Wasser verlässt. Aus zuverlässiger Quelle ist aber bekannt, dass alle auch ohne Schaden wieder ins Wasser zurückfinden. Also, kein Grund zu grübeln, geiht allens kloor. LG Sven

Tobias Köngeter
Juli 2nd, 2015 at 12:22 am

Liebe Heike und lieber Heiko.

Ihr glaubt gar nicht, wie viele schlaflose Nächte wir Euch begleiten, Daumen drückend, hoffend, daß es bald weiter geht…

Freut mich, daß der depressive Roboter Euch Freude gebracht hat obwohl sich das fast zynisch anhört.

Nebenbei: reichen Euch die mitgegebenen Medikamente? Braucht ihr vielleicht mehr Antidepressiva?

Euren Berichten nach macht Ihr das Beste aus allem und ich glaube, der Rest der Reise dürfte nun kein Problem mehr sein.

Falls Ihr Interesse habt, schicken wir Euch unseren neuen Mechaniker-Roboter, eine Neuentwicklung und salzwasserfest. Damit solltet ihr alle Probleme ohne Fremdhilfe lösen können.

Ich denke permanent an Euch
Tobias von der
Sol Y Son

Ludger
Juli 3rd, 2015 at 4:28 pm

Du solltest einen Shop für Segler mit den Antidepressiva auf machen! Das kann jeder immer mal wieder gebrauchen! LG Ludger

Sabine
Juli 1st, 2015 at 11:06 pm

toi, toi, toi

wir denken an Euch! Joachim&Sabine

Carsten
Juli 1st, 2015 at 11:03 pm

Das was Holger geschrieben hat , hab ich gerade zu Sandra gesagt , hihi
LG von Norderney , alles trocken , und läuft
Viel Spaß Morgen
Und gute Fahrt

Holger
Juli 1st, 2015 at 10:56 pm

Das sieht doch alles sehr professionell aus!
Wird schon schiefgehen, ich drücke Euch die Daumen für sauberes Kranen und ein dichtes Schiff.
Viele Grüße

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