
„Ist nichts Besonderes“, „eher hässlich“, „könnt ihr weglassen“, das war während unserer Biskayarunde der Meinungstenor zu Santander, der größten Stadt Kantabriens. Zum Glück sind wir dennoch hier gelandet! Zwar liegt die Marina knapp zehn Kilometer von der City entfernt, direkt neben dem kleinen Flughafen, aber der Radweg dazwischen ist okay. Auf jeden Fall waren unsere Erkundungstouren die täglichen An- und Abreise-Mühe wert, denn Santander bietet von allem etwas: Da gibt es Boulevards, Paläste, Parks und Plazas zu erschlendern inmitten außergewöhnlich abwechslungsreicher Architektur. Eine echte Altstadt existiert nicht mehr, denn 1941 hat hier eine verheerende Brandkatastrophe gewütet, das erklärt den wilden Mix aus historisch, zweckmäßig, modern und schrabbelig. Immer wieder biegen wir um irgendeine Ecke und staunen angesichts der überraschenden Sichtachsen, die sich bieten. Meist nicht klassisch schön, aber spannend anzuschauen. Rolltreppen und -bänder erschließen die steileren Stellen der Stadt und erleichtern den Älteren und den Faulen das Leben. Und überall im öffentlichen Raum gibt es Kunst zu entdecken (auch Museen hätte es gegeben, doch für die reichte unsere Zeit nicht)! Dann noch die Küste: süd- und ostwärts geschützte Traumstrände, während an der Nordküste, eine kleine Wanderung vom Zentrum entfernt, der Atlantik ungebremst auf das Festland kracht und mit Gischt wirft. Ganz leicht lässt sich wirklich gutes Essen finden und die Menschen sind offen und freundlich. So nehmt diesen Blogbeitrag einfach als kleines Plädoyer, unterschätzten Orten eine Chance zu geben, wenn es sich ergibt (außer Hurghada, das ist tatsächlich grässlich)!
Wir schauen uns die Lichter von Santander jetzt noch ein wenig von See aus an, haben gegen Abend die Marina verlassen und uns vor Anker gelegt. Denn morgen kommt Ostwind und wir wollen (und müssen) früh los, um das 60 Meilen entfernte Ribadesella um Hochwasser zu erreichen. Und morgens zählt natürlich jede Minute…
Auf VesselFinder sieht es so aus, als seid ihr kurz vorm Ziel. Ich drücke euch die Daumen, dass eure Ankunft zu den Gezeiten passt und ihr einen entspannten Abend im Hafen verbringen könnt.
Dankeschön! Ziemlich bumpy heute, aber um 17 Uhr, kurz nach HW, waren wir fest in Ribadesella und seitdem ist alles entspannt (und sehr müde…). 🙂