
Unser Segelalltag ist deutlich anders, seit wir den English Channel verlassen haben und links abgebogen sind in die Biskaya. Zum einen hat der große Treck ein Ende: keine Notwendigkeit mehr, mit einem Haufen anderer Yachten zeitgleich abzulegen, um die Gezeit optimal auszunutzen und den nächsten Hafen zu erreichen, bevor der Strom kippt. Nur einzelne Passagen gab es noch, wo die Tide relevant war, felsige Durchfahrten wie den Chenal du Toulinguet oder das Raz de Sein (beide waren für uns undramatisch, der Kombi aus gutem Timing und kaum Wind sei Dank). Zum anderen haben in Frankreich die Schulferien begonnen und es ist merklich voller geworden auf dem Wasser – und in den Veranstaltungskalendern. Zeit der Regatten und Stadtfeste! Sofern es irgendwie geht, bleiben wir ohnehin draußen vor Anker. Doch wenn wir eine Marina ansteuern wollen, recherchieren wir nun vorher, ob Bateaux de Visiteurs aktuell hereingelassen werden oder wir wegen Regattabetrieb nach Alternativen schauen müssen. Und über Feste und Veranstaltungen freuen wir uns einfach, wenn sie zufällig gerade dort stattfinden, wo wir sind. In Morgat zum Beispiel: Als dort am Nachmittag der Marché artisanal nocturne aufgebaut wird, gönnen wir uns einfach noch einen Paddelausflug an Land, bummeln an den Ständen entlang und genießen die Atmosphäre.
Wirklich nachhaltig beeindruckt hat uns dort allerdings etwas ganz anderes: die Grottes Marines de Morgat, ein bekanntes Naturwunder. Unzählige Höhlen und Felslöcher liegen, teils dicht an dicht, südlich des Ortes und sind um Hochwasser per Boot zugänglich. Wir erkunden alle, in die unser aufblasbares Microfish-Kajak irgendwie hinein passt, ohne an Steinen zu schrappen. Winzige, schmale Spalten sind darunter, aus denen wir uns rückwärts wieder raushangeln müssen, aber natürlich auch die berühmten riesigen Felskathedralen, die 80 Meter tief in den Berg hinein reichen. In manchen ist es stockduster und gruselig, der wundersamen Geräusche wegen, die das Wasser dort drin macht. Eins haben alle gemeinsam: fantastische Farben, die Taschenlampe erfasst neben türkisfarbenem Wasser Gestein, das in unzähligen Rot- und Grüntönen leuchtet, es sieht fast unecht aus. Erschaffen wurde diese Pracht durch das Zusammenspiel von mineralischen Ablagerungen und biologischen Einflüssen, verkrusteten Algen zum Beispiel – ein über viele tausend Jahre entstandenes Werk. Doch Algen können noch viel mehr: Aus Flying Fishs edel-grauem Unterwasserschiff machen sie schon innerhalb weniger Wochen ein flauschig-grünes Fell. So stand während des Ankerns vor Morgat neben Höhlenforschung, Landgang und Laundry auch das Reinigen des Rumpfes im Schwimm- und Tauchmodus auf der sich selbst verlängernden Erledigungsliste.
Insgesamt hält die Bretagne weiterhin, was sie anfangs versprochen hat, die Natur ist fantastisch und die kleinen Orte einfach bezaubernd, mit dem genau richtigen Maß an Schrabbeligkeit, was ihnen diesen Hauch von Nostalgie und das geballte französische Flair verleiht. Auf Morgat folgte das gemütliche Audierne und dann Bénodet, wo liebe Freunde aus Berlin zugestiegen und ein paar Tage mitgesegelt sind. Corinna und Jens hatten das Super-Luxus-all-in-Paket gebucht und es blieben kaum Gästewünsche offen: neben den Standards (viel Sonne und Segelwind) Ankern vor schönen Inseln (Kurzbesuch bei den Îles de Glénan), Feuerwerk (am französischen Nationalfeiertag vor Bénodet), Delfinbegleitung (zwei mal kurz), Nachtmarkt (in Port-Louis, sogar mit richtig guter Livemusik), Ankern in malerischer Flussmündung (in Port Manec’h) und zum Finale eine der eindrucksvollsten befestigten Städte der Bretagne (Concarneau). Bloß die bestellten tanzenden Orcas sind einfach nicht aufgetaucht, darum musste sich letztlich die AI kümmern. Nun sind die Gäste leider fort und wir nach wie vor fest in Concarneau, inzwischen bei Regen und Starkwind, der noch bis morgen andauern soll. Doch das macht nichts. Das Herzstück des Ortes, die Ville Close innerhalb ihrer imposanten Granitmauern, ist ausgiebig erkundet. Und wir müssen hier nicht darben, um die Ecke befindet sich „Les Halles“, die zentrale, täglich geöffnete Markthalle voller lokaler Lebensmittel und Spezialitäten. Heiko hat sie zuletzt mit einem gehauchten „I’ll be back“ verlassen.
Die Bretagne – zauberhafte Gegend und charmante Orte, Schön, dass wir mitsegeln bzw, paddeln dürfen. Das war wieder Neuland für uns. Vielleicht schaffen wir es mal mit dem Womo in die Gegend. Liebe Grüße hup
Da habe ich gestern noch gedacht, wo bleiben denn nur die schönen Bilder und tollen Texte unserer fishes, und schwupps….wunderbar, total herrlich!
Und da das schlechte Wetter jetzt bei uns ankommt könnt ihr auch bald wieder neues ersegeln und erpaddeln und uns mitnehmen 💐🍀
Dankeschön und viel Spaß auch weiterhin ⛵
Liebe Grüße von den KNUTTis
Ihr Lieben. Wir hatten eine großartige, wunderbare Zeit mit euch am Bord. Das All in Paket können wir allen nur empfehlen, die Heik’s haben sich so richtig ins Zeug geworfen um diesen gemeinsamen Urlaub unvergesslich werden zu lassen. Sonne, Wind, feinstes Essen, Delfine, Feuerwerk, Livemusik, Feste, Paddeltouren und jede Menge Spaß an Bord. Nur mit dem Spielen hat es nicht so gefunzt😅. Und ja, die Orcas. Aber gut, darum hat sich ja dank Jens die KI gekümmert. Dankbar und mit vielen schönen Erinnerungen im Herzen freuen wir uns schon jetzt auf ein Wiedersehen mit euch, auf Flying Fish, in Berlin, Köln oder sonstwo auf der Welt. Love and Kisses from Berlin. ❤️
Darauf freuen wir uns auch schon riesig, so schön, dass ihr an Bord gewesen seid. Fishige Knutscher gehen raus nach Berlin!