Nun ist sie abgeschlossen, unsere Extrarunde in den Norden: Vorgestern am Abend haben wir kurz vor Bodø unsere Kurslinie von vor zwei Monaten gekreuzt, nach einer weiteren erlebnisreichen Woche. Die größte Überraschung war sicher das Örtchen Tranøy auf der Insel Hamarøy: Zunächst ein Bilderbuchhafen, schon beim Anlegen fällt der erste Blick auf das schöne alte Walfangschiff „Svolværing“, das dort leicht erhöht zum Café umgebaut wurde und von fröhlichen Sommergästen bevölkert ist. Blicke zwei und drei bleiben direkt an Skulpturen hängen, die die umgebende Landschaft schmücken. Sie sind Teil des „Kunstpark Tranøy“: Jedes Jahr wird eine neue Künstlerin oder Künstler eingeladen, diesen um ein Werk zu erweitern, derzeit gibt es zwischen Hafen und dem drei Kilometer entfernten Leuchtturm aus dem Jahr 1864 (auch hier kommt man um das Wort „Bilderbuch“ kaum herum) 17 Skulpturen und Installationen zu entdecken. Wir schnappen uns die Fahrräder und anhand eines groben Plans suchen und finden wir jede einzelne, lassen kein Nebensträßchen und keinen Hügel aus. Es gibt Ästhetisches, Rätselhaftes, Witziges, Inspirierendes, Rührendes und nur ganz wenig, das uns gar nichts sagt. Zwischendrin auch noch zwei geöffnete Kunstgalerien und eine open air-Ausstellung der Künstlerin Kari Rindahl Endresen, deren Landschaftsbilder auf den wellenumtosten Felsen direkt an der Küste präsentiert werden, in der Ferne die Lofotenwand als Hintergrund. Fast zu schön, um wahr zu sein, dies alles.
Am liebsten möchten wir noch mehr sehen von der Zauberinsel Hamarøy und laufen als nächstes Straumshavn an, einen südlich gelegenen kleinen Fjord. Doch es sind schon einige Yachten hier und uns bleibt nur eine einzige Ankermöglichkeit. Ein aufwändiges (und leicht ungeschicktes) Manöver später haben wir uns mit zwei zusätzlichen Landleinen zurechtgeknuddelt, doch selbst bei Flaute ist eine entspannte Nacht hier nahezu ausgeschlossen. Auch für die nächste Bucht verraten uns die AIS-Signale, dass bereits Fülle herrscht, so weichen wir aus nach Brunvær – und bleiben direkt zwei Tage, um die Beach- und Kajakmöglichkeiten auszuschöpfen, während sich über uns Seeadler bei der Abwehr streitlustiger Möwen beobachten lassen. Und auch unseren weiteren Weg prägen schöne Natureindrücke: Von Nordskot aus unternehmen wir eine kurze Wanderung zur 140 Meter tiefen Resshola. Ein Schild kurz vor der Höhle sagt nicht etwa „Sehr gefährlich, Zutritt verboten“, sondern, sinngemäß: Schau es dir an, möglichst ohne dich versehentlich zu entleiben, und nimm vielleicht ein Lichtlein mit. Allein dafür muss man Norwegen lieben. An unserem nächsten Ankerplatz vor der Insel Vettøya hören wir lautes Prusten, immer wieder kommen drei Delfine an Flying Fish vorbei geschnuffelt, das deuten wir als Freundschaftsanfrage. Zwei Wesen, die hektisch ein quietschrotes Kajak entern und dann angestrengt versuchen, sich unauffällig zu verhalten, finden die Delfine jedoch spooky. Frisch verschmäht machen wir uns unter Blister auf nach Bodø. Schon wieder steht Lebensmitteleinkauf an, das warme Wetter der letzten Zeit erschwert deutlich die Vorratshaltung. Von hier aus geht es nun weiter südwärts als bewährte Mini-Flottille mit der SY Inua. Karin und Enno haben Urlaub und begleiten uns ein Stück! So freuen wir uns auf gesellige Tage und sind gespannt, was die Locals für Orte kennen, die unsereins auf der Seekarte nicht findet.
🤩
das war ja wohl ein besonderer Tag. Danke für die schöne Geschichte und die schönen Bilder. Lasst es euch weiterhin gut gehen.
Liebe Grüße! Falko
Wieder so viele tolle Fotos von der phantastischen Landschaft und den Sehenswürdigkeiten! Lasst es euch weiter gut gehen und die nächsten Tage erst mal viel Freude zu viert.
Liebe Grüße, Svenja
Jede Insel und jede Bucht hat was Besonderes, es ist einfach schoen, eure Reise mitzuerleben.
Wir geniessen z Z das hyggelige Daenemark.
Lbgr hup